Rothkötter macht’s möglich! Über Erasmus+ konnte ich ein vier wöchiges Auslandspraktikum in Spanien machen. Wie das ablief und was ich dabei lernen konnte, erzähle ich euch hier.

Hallo zusammen,

ich bin Theresa, 19 Jahre alt und bin im 3. Lehrjahr zur Kauffrau für Speditions- und Logistikdienstleistungen. Ich bin im August 2018 im zweiten Lehrjahr angefangen und werde meine Ausbildung im Sommer 2020 beenden.

Aber eigentlich geh es hier nicht direkt um mich, sondern um das EU Programm „Erasmus+“. Ich hatte dieses Jahr die große Chance, über das Programm und mit Zusammenarbeit der Rothkötter Unternehmensgruppe ein vier wöchiges Auslandspraktikum in Spanien zu absolvieren. Bei dem Programm können Azubis und Studenten für einen gewissen Zeitraum in einem anderen Land wohnen, arbeiten und studieren. Dadurch lernt man die Arbeitsweise, die Sprache und das Leben der anderen Kultur kennen. Die Kosten für Flüge, Unterkunft und Lerneinrichtung werden von der EU übernommen.

Bewerbungsverfahren

Jetzt fragt ihr euch wie ich wohl an die Chance rangekommen bin. Bei uns an der BBS Meppen wurde das Programm in diesem Jahr erstmalig vorgestellt. Dieses Jahr war das Programm nur für die Berufe „Kauffrau für Speditions- und Logistikdienstleistungen“ und „Elektroniker“ ausgelegt. Insgesamt gab es 6 Plätze, auf die wir uns bewerben konnten. Nach längerem Überlegen und mehreren Gesprächen mit meinem Ausbildungsbetrieb habe ich das „ok“ bekommen und mich beworben. In einem kleinen Bewerbungsgespräch wurden dann die üblichen Fragen gestellt, wie z.B. „Warum sollten wir Sie dazu auswählen?“, „Was sind Ihre persönlichen Stärken?“ und „Was haben Sie für Erwartungen?“. Direkt nach dem Gespräch haben wir Bewerber eine Antwort darauf erhalten, ob wir im Oktober mit nach Spanien fahren oder noch warten müssen. Bis zum Abflug vergingen noch 1 ½ Monate. In der Zeit haben wir, die Bewerber, und die zuständigen Lehrkräfte uns zweimal getroffen, damit wir uns auf das Land, deren Kultur und deren Arbeitsweise ein wenig einstellen konnten. Ein paar Tage vor dem Start haben wir einen Sprachtest gemacht, damit unsere spanischen Kenntnisse eingestuft werden konnten.

Los geht die Reise!

Dann ging die tatsächliche Reise für mich im Oktober los. Zusammen mit einer Lehrerin der BBS Meppen bin ich mit Zug nach Düsseldorf gefahren und dann mit dem Flieger Richtung Alicante in Spanien. Dort angekommen ging es mit dem Bus in die Stadt, wo Kathrin, ebenfalls eine Schülerin und Bewerberin, uns empfing. Dann ging es für uns beide zu der Gastfamilie, bei der wir die erste Woche wohnten. Abends haben wir Schüler der BBS Meppen uns getroffen, um den Tag ausklingen zu lassen.

Woche 1: Sprachkurs und Strand

Theresa Ottens (2.v.l.) mit dem Team von Exportcargo Logistica Integral SL

Am nächsten Tag ging es mit dem Intensivsprachkurs auf Spanisch los. Die Lehrerin hat uns alle sehr herzlich empfangen und uns erstmal den Ablauf der Woche erklärt. In der Woche hatten wir jeden Tag von 09:00 – 14:00 Uhr Sprachkurs. Danach hatten wir Freizeit, die wir vor allem am Strand verbracht haben. Der Sprachkurs hat uns allen sehr viel geholfen und war auch notwendig, da Englisch in Spanien nicht so breit vertreten ist. Am Ende der ersten Woche haben wir dann alle ein Zertifikat bekommen, welches belegt, dass wir alle eine Sprachstufe höher gekommen sind.

Ab Woche 2: Ab in die Firma!

Für Jonas, Kathrin und mich ging die Reise weiter nach Huercal-Overa, ein kleiner Vorort von Almeria. Wir wohnten zusammen in einer Gastfamilie, wo wir uns komplett selbst verpflegten. Am Montagmorgen hatten wir den ersten Arbeitstag in der Firma „Exportcargo Logistica Integral SL“. Alle Kollegen haben uns sehr herzlich empfangen und uns gut aufgenommen. Unser Leiter für die nächsten drei Wochen hat uns den Firmenalltag und unsere Aufgaben erklärt. Kurz danach wurden wir jeweils einem Mitarbeiter zugeteilt, dem wir die ersten Tage bei der Arbeit über die Schulter gucken durften. Unsere Aufgaben waren z.B.:

  • Kontakte aus verschiedenen Ländern raussuchen
  • Unternehmensbriefe korrigieren und verschicken
  • Ladungen ein- und verkaufen
  • Telefonate mit den Kunden führen
  • uvm.

Damit waren wir die kompletten drei Wochen beschäftigt, die wie im Flug vergingen. Am letzten Tag haben wir für alle Kollegen ein paar Süßigkeiten und Kekse mitgebracht, worüber sie sich sehr freuten. Es war schon ein komisches Gefühl, das letzte Mal dort zu sein, weil wir alle Kollegen wirklich liebgewonnen haben und es immer sehr witzig war.

Huercal-Overa, ein kleiner Vorort von Almeria, Spanien

Nach 4 Wochen: Abfahrt Richtung Heimat

Am 01.11.2019, Feiertag in Spanien, ging es für uns drei mit dem Fernbus zurück nach Alicante, wo wir noch ein letztes Mal mit allen Erasmus+-Teilnehmern essen gingen und danach noch ein bisschen Party machten. Nächsten Morgen ging der Flieger für uns zurück in das kalte, graue Deutschland, welches ich schon ein wenig vermisst hatte.

Meine Erfahrungen

Meine Erfahrungen waren sowohl positiv als auch negativ. Punkte wie Sauberkeit, Hygiene aber auch Pünktlichkeit haben in Spanien nicht so einen hohen Stellenwert wie in Deutschland. Auf der anderen Seite habe ich für mich gelernt, alle Dinge ein bisschen entspannter zu sehen. Man muss nicht alles im Voraus planen, sondern einfach in den Tag leben und dann mal gucken, was auf mich zukommt, das wird alles wohl funktionieren. Des Weiteren sind die Spanier viel individueller als wir Deutschen. Dort gibt es kein bestimmtes Schema, wie man auszusehen hat oder wie man leben soll, ganz in Gegensatz zu Deutschland meiner Meinung nach.

Fazit

Insgesamt finde ich, dass Erasmus+ ein großartiges Programm ist und ich kann es wirklich jedem weiterempfehlen, der Lust hat, über sich hinauszuwachsen und etwas Neues zu erleben. Es ist eine gute Chance, seine sprachlichen Kenntnisse zu verbessern und zu erweitern. Darüber hinaus werden die persönlichen Fähigkeiten wie Selbstständigkeit und Offenheit stark gefördert.

Text/Bilder: Theresa